Projekt LebensWert: Soziale Beratung in Duisburg

Christel Harloff hilft Menschen beim Beantragen von Sozialleistungen. Während der Coronakrise änderte sich ihr Berufsalltag. Und dennoch gab es viele glückliche Momente.

Zu Christel Harloff kommen Menschen, die Sorgen um ihre Existenz haben. Für das „Projekt LebensWert“ berät sie Klienten, wenn sie Leistungen wie Wohngeld, Kindergeld oder Arbeitslosengeld beantragen müssen.

Viele wissen oft nicht, was ihnen zusteht und welche Formulare sie ausfüllen müssen,

erklärt Harloff.

Für die Leiterin der Sozialen Beratung in Duisburg-Neumühl und ihre Kollegin Mahintha Nithyananthan hat sich durch die Coronakrise der Arbeitsalltag auch verändert. Das fing damit an, dass die Räume an der Holtener Straße zeitweise verschlossen blieben.

Wir haben die Leute dann per Mail oder per Telefon beraten“, sagt Harloff. „Das war natürlich komplizierter, weil der persönliche Kontakt gefehlt hat. Aber es ging nicht anders.

Als die Duisburgerin die kostenlose Beratung wieder anbieten konnte, gab es das nächste Problem. Die städtischen Behörden und das Jobcenter hatten nur eingeschränkt geöffnet. Harloff konnte also keinen Klienten zu seinem Ansprechpartner schicken. Also half sie, Formulare per Mail zu übermitteln.

„Der bürokratische Aufwand ist durch Corona sehr gestiegen“,

sagt Harloff.

Wenn sie Menschen berät, trägt die Sozialarbeiterin neuerdings einen Mund-Nasen-Schutz und hält eine Distanz von 1,5 Metern ein. Aus hygienischen Gründen begrüßt Harloff das. Allerdings sieht sie, dass dies die Arbeit auch erschwert.

Die sensiblen Themen, die in unserer Arbeit besprochen werden, setzen ein großen Vertrauen in uns voraus,

sagt Christel Harloff.

Bescheide, beispielsweise vom Jobcenter, müssen gemeinsam angeschaut und durchgesprochen werden. Dies funktioniert nicht über eine Distanz von eineinhalb Metern. Des Weiteren ist der Gesichtsausdruck nicht mehr lesbar. Gerade im Gesichtsausdruck zeigen sich Reaktionen und Emotionen. Aufgrund der hohen Sprachbarriere kommt der non-verbalen Kommunikation eine hohe Bedeutung in unserer Arbeit zu.

Sie hat aber auch in Corona-Zeiten positive Erlebnisse gehabt. Als Harloff etwa einer jungen Mutter, die durch Kurzarbeit in finanzielle Not geraten war, Wege zur Existenzsicherung aufgezeigt hat, gab es dankende Worte. Die bekommt das Team der Sozialberatung auch für den Einkaufsdienst. Das kostenlose Angebot startete nach Ostern.

Wer Lebensmittel oder sonstige Artikel benötigt, kann die Bestellung unter 0203/54472611 oder 0203/54472600 durchgeben.

Das Team fährt Aldi, Rewe, Lidl und Rossmann an.

Die Abrechnung erfolgt nach dem Einkauf.

Übrigens: Die Sozialberatung bekam in den vergangenen Wochen nicht nur dankende Worte. Christel Harloff muss an den Mann denken, der mit Plätzchen vor ihrer Bürotür stand.

Der Klient wollte sich für die Hilfe in schwierigen Zeiten bedanken.

Bevor er der Beraterin das Geschenk überreichte, sprühte er die Packung mit Desinfektionsmittel ein.

Er sagte, dass es jetzt coronasicher ist,

erzählt Harloff.

Das fand ich klasse.

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