#Eckwort: Beeindruckende Daten der evangelischen Gemeinde Wanheimerort

Vor ein paar Wochen habe ich im Blog der Ruhrbarone über Gemeindearbeit in Zeiten von COVID-19 geschrieben: Neben  „Marathonpater“ Tobias (Duisburg-Neumühl) stand mir Pfarrer Jürgen Muthmann (Duisburg-Wanheimerort) Rede und Antwort.

Im März wurden Gotteshäuser in Deutschland, aus Sicherheitsgründen, geschlossen. Ziel: Unterbrechung der Infektionskette. Eindämmung von COVID-19-Infektionen.

In einigen Gemeinden finden inzwischen wieder Gottesdienste statt: Teilweise mit fatalen Folgen. Die kürzlich abgehaltenen Messen in einer Freikirche in Bremerhaven und in einer Baptistengemeinde in Frankfurt erfreute nicht nur die Gläubigen: Sondern auch das Corona-Virus.

Es kam zu zahlreichen Neuinfektionen.

Die evangelischen Kirchengemeinden in Duisburg feiern Gottesdienste mit mit starken Sicherheitsvorkehrungen und sehr begrenzten Teilnehmerzahlen.

Die evangelische Gemeine in Duisburg-Wanheimerort geht einen anderen Weg: Andachten finden aktuell nur online statt. Mehr Sicherheit geht nicht.

Auf YouTube sind aktuell über 50 „Eckworte“ von Pfarrer Jürgen Muthmann zu finden. Auf der Facebookseite der evangelischen Gemeinde Duisburg-Wanheimerort – „ist der Teufel los“ passt nicht ganz – ist die Online-Aktivität der Gemeinde zu spüren: Es wird geliked, geteilt und kommentiert.

Pfarrer in Duisburg-Wanheimerort: Jürgen Muthmann
Pfarrer in Duisburg-Wanheimerort: Jürgen Muthmann

Seit Beginn der Corona-Krise besteht die Website Eckwort.de:  auf der die Andachten der Gemeinde verfolgt werden können.

Hintergrund: Online-Gottesdienste minimieren, klar, das Risiko von neuen Infektionsketten.

Evangelische Gemeinde Wanheimerort

Pfarrer Jürgen Muthmann im Interview mit den Ruhrbaronen zur Frage der Öffnung von Kirchen:

Ich habe wie gesagt keine Angst vor Corona. Aber ich trage auch Verantwortung für die Menschen, die mir anvertraut werden. Weil sie zu uns kommen, weil sie mir von Gott geschickt werden. Ich will Vorbild sein. Paulus hat das mal im Römerbrief, Kapitel 14, so formuliert, dass die Stärkeren im Glauben Verantwortung für die Schwächeren im Glauben haben.

Dieses Wort bezieht sich für mich als Christen auf alle Lebensbereiche. Unsere Gottesdienste sind Orte, an denen das Leben gefeiert werden soll. So ein Virus weiß das nicht. Aber wir wissen es. Vor Juni werde ich keine Gottesdienste feiern. Danach nur mit entsprechenden Hygiene-Maßnahmen.

Nichts Schlimmeres kann passieren, als das von einem solchen Ort des Lebens der Tod ausgeht und wir mit sehenden Augen dieses Risiko eingehen. Alle Vorsichtsmaßnahmen minimieren das Risiko eines solchen Falles, schließen ihn aber nicht aus.

Erst wenn ich sicher sein kann, dass die Pandemie wirklich beherrschbar ist – und das wird sie erst sein, wenn wirksame Medikamente, eine Impfung oder eine entsprechende Immunität in der Bevölkerung existieren – erst dann kann ich mit ruhigen Gewissen wieder normale Gottesdienste feiern.

Bis dahin werde ich mit diesen Einschränkungen leben und Gottesdienste auch online feiern müssen.

(Quelle: Ruhrbarone)

Online-Andachten werden fortgesetzt

Klar: Online ist aufwendiger als eine normale Messe: Videos müssen geschnitten werden, gedreht werden, der Dialog mit der Kamera ist eine andere Sache als eine Predigt vor der Gemeinde. Es gibt kein Feedback.

Daniel Drückes ist Musiker – und Kirchenmusiker.

Und begleitet täglich das #Eckwort.

Daniel Drücker, Kirchenmusiker in Wanheimerort; Foto: Ev. Kirchenkreis Duisburg
Daniel Drückes, Kirchenmusiker in Wanheimerort; Foto: Ev. Kirchenkreis Duisburg

Daniel Drückes gab nun beeindruckende Daten zu dem Projekt preis:

11 Wochen lang machen wir nun schon das #eckwort in der Evangelischen Gemeinde Wanheimerort. Das heißt: täglich von Montag bis Freitag gibt es von Pfarrer Jürgen Muthmann und mir eine Videoandacht mit Impuls und Musik – meistens zur Tageslosung, manchmal aber auch zu anderen Themen und Sprüchen aus der Bibel.

In Zahlen sind das: 53 Folgen, 11 Stunden, 467 Gigabyte Film- und Tonmaterial und unzählige Stunden Arbeit.

In Zeiten von Corona lässt sich sowas sicherlich besser stemmen als im „Normalbetrieb“. Aber wenn ich mir so die Analysen bei YouTube anschaue, dann habe ich das Gefühl, dass sich dieser Aufwand einfach lohnt. Seit dem 23.3.2020 haben unsere #eckwort-Andachten 7.700 Aufrufe. Die einzelnen Videos haben zwischen 55 und 589 Aufrufe – im Schnitt werden die Andachten immer etwa 120 Mal geklickt. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass der ein oder andere vielleicht mehrmals auf das Video klickt – so viele Menschen sitzen nicht jeden Sonntag in unseren Gottesdiensten. Aber nicht nur die nackten Zahlen sind es, die mich motivieren. Immer wieder bekommen wir Feedback von ganz unterschiedlichen Menschen – nicht nur aus unserer Gemeinde, nicht nur aus der sogenannten „Kerngemeinde“.

Da hört man Sachen wie „Ich spiele das #eckwort jeden Tag einer alten Dame aus der Gemeinde per Telefon vor“ oder „Abends vorm Schlafengehen muss ich mir immer noch das #eckwort anschauen, das gehört für mich mittlerweile dazu“.

#Eckwort bleibt

Das Team um Jürgen Muthmann, Torsten Steinke, Peter Baur und Daniel Drückes sind sich einig: Auch nach der Beendigung des Lockdowns geht es virtuell mit dem #eckwort weiter.

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Evangelischen Gemeinde Duisburg-Wanheimerort: Eckwort

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